Starker Anstieg der Konkurseröffnungen in der Schweiz im Jahr 2024

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Die wirtschaftliche Lage in der Schweiz zeigt eine besorgniserregende Entwicklung: Die Zahl der Konkurseröffnungen ist in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Firmengründungen leicht an, während der Nettozuwachs an Firmen durch eine Zunahme der Firmenlöschungen rückläufig ist. Dieser Artikel analysiert die aktuellen Trends, Branchenentwicklungen und regionale Unterschiede in der Schweizer Wirtschaft.

Überblick über die aktuellen Entwicklungen

Im Zeitraum von Januar bis September 2024 zeigt sich ein gemischtes Bild: Einerseits wurden 39.165 neue Unternehmen gegründet, was einem Anstieg von 2,2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Andererseits stiegen die Konkurseröffnungen im selben Zeitraum um 10,8 %, wobei der Monat September mit einem Plus von 28,5 % besonders hervorstach. Die Nettoentwicklung der Unternehmen bleibt jedoch negativ, da die Firmenlöschungen ebenfalls um 6,5 % zugenommen haben.

Kategorie 2024 (Jan–Sep) Veränderung zum Vorjahr
Firmengründungen 39.165 +2,2 %
Firmenlöschungen 24.209 +6,5 %
Konkurseröffnungen +10,8 %
Nettozuwachs an Firmen -4,2 %

Diese Zahlen zeigen deutlich, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen für viele Unternehmen in der Schweiz zunehmen, während die Dynamik bei den Neugründungen weiterhin moderat bleibt.

Starker Anstieg bei den Konkurseröffnungen

Gesamtschweizerische Entwicklung

Die Zahl der Konkurseröffnungen ist von Januar bis September 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 % gestiegen. Besonders bemerkenswert ist der deutliche Anstieg im September, wo die Konkurseröffnungen gegenüber dem September 2023 um 28,5 % zugenommen haben. Diese Entwicklung deutet auf eine wachsende Unsicherheit in der Wirtschaft hin.

Monat Konkurseröffnungen (Veränderung)
Januar–September 2024 +10,8 %
September 2024 +28,5 %

Regionale Unterschiede

Die Zunahme der Konkurseröffnungen zeigt sich nicht in allen Kantonen gleich stark. Während die Kantone Neuenburg, Genf, Zug und Waadt die höchsten prozentualen Zuwächse verzeichneten, gab es in Freiburg, Wallis und Basel-Stadt Rückgänge.

Kanton Veränderung der Konkurseröffnungen (%)
Neuenburg +41,2 %
Genf +38,9 %
Zug +35,7 %
Waadt +33,4 %
Freiburg -12,5 %
Wallis -8,7 %
Basel-Stadt -4,3 %

Branchenanalyse: Wo die Probleme besonders gross sind

Die Branchenanalyse zeigt, dass einige Wirtschaftszweige stärker von den gestiegenen Konkurseröffnungen betroffen sind als andere. Die Baubranche steht mit 1.135 Konkurseröffnungen an der Spitze, gefolgt von der Gastronomie (691) und dem Detailhandel (518).

Branchen mit den meisten Konkurseröffnungen

Branche Anzahl Konkurseröffnungen Veränderung zum Vorjahr (%)
Bau 1.135 +12,5 %
Gastronomie 691 +18,4 %
Detailhandel 518 +15,2 %

Branchen mit den höchsten prozentualen Zuwächsen

Besonders starke Zuwächse gab es in kleineren, spezialisierten Branchen wie der Vermittlung von Arbeitskräften (+41 %), dem Handel mit Motorfahrzeugen (+25,8 %) und der Beherbergung (+25,6 %). Diese Entwicklungen spiegeln die Herausforderungen in den jeweiligen Bereichen wider, wie etwa die schwankende Nachfrage und steigende Betriebskosten.

Firmengründungen: Wachstum mit Abstrichen

Trotz der negativen Entwicklungen bei den Konkurseröffnungen bleibt die Dynamik bei den Firmengründungen positiv. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 wurden insgesamt 39.165 neue Unternehmen gegründet, was einem Plus von 2,2 % entspricht.

Regionale Unterschiede

Die meisten Neueintragungen gab es in den wirtschaftsstarken Kantonen Zürich (7.227), Waadt (4.012) und Bern (3.269).

Kanton Neueintragungen Veränderung zum Vorjahr (%)
Zürich 7.227 +3,1 %
Waadt 4.012 +2,8 %
Bern 3.269 +1,5 %

Branchen mit den häufigsten Gründungen

Die häufigsten Firmengründungen fanden im Detailhandel (3.546), der Unternehmensberatung (2.977) und der Baubranche (2.867) statt. Dies deutet darauf hin, dass trotz der Herausforderungen in diesen Branchen weiterhin Geschäftsmöglichkeiten gesehen werden.

Branche Anzahl Neugründungen
Detailhandel 3.546
Unternehmensberatung 2.977
Bau 2.867

Nettozuwachs von Firmen: Ein negativer Trend

Während die Zahl der Firmengründungen leicht gestiegen ist, hat die Zunahme von Firmenlöschungen den Nettozuwachs gebremst. Insgesamt wurden 24.209 Unternehmen aus dem Handelsregister gelöscht, was einem Anstieg von 6,5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dadurch ist der Nettozuwachs um 4,2 % zurückgegangen.

Gründe für Firmenlöschungen

Firmenlöschungen können aus verschiedenen Gründen erfolgen, darunter:

  • Auflösung von Amtes wegen: z. B. bei Insolvenz oder Nichterfüllung gesetzlicher Anforderungen.
  • Einstellung des Konkursverfahrens: bei mangelnder Aussicht auf Sanierung.
  • Fehlende Nachfolgeregelung: bei Familienunternehmen oder Einzelfirmen.
  • Fusionen und Übernahmen: Konsolidierung von Geschäftseinheiten.

Schlussfolgerungen und Ausblick

Die Entwicklungen der ersten neun Monate des Jahres 2024 zeigen eine gespaltene wirtschaftliche Realität in der Schweiz. Während die Firmengründungen weiterhin leicht zunehmen, stellen die steigenden Konkurseröffnungen und Firmenlöschungen eine ernsthafte Herausforderung dar. Besonders betroffen sind Branchen wie die Bauwirtschaft, Gastronomie und der Detailhandel.

Die regionale Analyse verdeutlicht, dass einige Kantone stärker von den wirtschaftlichen Unsicherheiten betroffen sind, während andere, wie Freiburg oder Wallis, positive Entwicklungen aufweisen. Dies könnte auf regionale Besonderheiten oder unterschiedliche politische Massnahmen zurückzuführen sein.

Herausforderungen

  1. Wirtschaftliche Unsicherheiten: Steigende Betriebskosten, verändertes Konsumverhalten und globale Unsicherheiten setzen Unternehmen unter Druck.
  2. Branchenspezifische Schwierigkeiten: Besonders Branchen mit niedrigen Margen wie Gastronomie und Detailhandel kämpfen mit der gestiegenen Inflation.
  3. Firmenlöschungen: Der Rückgang des Nettozuwachses zeigt die Notwendigkeit gezielter Fördermassnahmen für Unternehmen.

Empfehlungen

  1. Förderprogramme: Unterstützung für KMU in besonders betroffenen Branchen.
  2. Nachhaltige Geschäftsmodelle: Unternehmen sollten stärker auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit setzen, um krisenresistenter zu werden.
  3. Regionale Unterstützung: Anpassung der wirtschaftspolitischen Massnahmen an die spezifischen Bedürfnisse einzelner Kantone.

Quellen

  1. CRIF AG, Bericht zur Analyse der Konkurseröffnungen und Firmengründungen in der Schweiz 2024
  2. Schweizerisches Handelsregister, Daten zu Firmeneintragungen und Löschungen
  3. Branchenstatistiken von Bundesamt für Statistik (BFS)

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