Die Illusion vom „kollabierenden China“
Seit Jahren propagieren westliche Medien, Analysten und Politiker das Narrativ vom wirtschaftlichen Niedergang Chinas. Schlagworte wie „Deflationsspirale“, „Immobilienkrise“ oder „Systemversagen“ dominierten die Schlagzeilen renommierter Medien wie der Washington Post oder Financial Times. Doch während in Redaktionen das Ende der chinesischen Erfolgsgeschichte vorhergesagt wurde, erlebte das Land einen beispiellosen wirtschaftlichen und technologischen Aufstieg.
Eine Wirtschaft im Aufschwung: Zahlen, die eine andere Sprache sprechen
Tatsächlich befindet sich China auf einem wirtschaftlichen Siegeszug. Während westliche Staaten mit Inflation, hohen Lebenshaltungskosten und stagnierendem Produktivitätswachstum kämpfen, senkte China systematisch seine Produktionskosten, investierte massiv in Bildung, Infrastruktur und Technologie.
Tabelle 1: Vergleich ausgewählter volkswirtschaftlicher Kennzahlen (Stand: 2024)
Kennzahl | China | USA | Deutschland |
---|---|---|---|
Inflationsrate (%) | -0,4 | 3,1 | 2,8 |
BIP-Wachstum (%) | 5,3 | 2,1 | 1,3 |
Anzahl Engineering-Absolventen | >1 Mio/Jahr | ca. 200.000 | ca. 90.000 |
5G-Netzabdeckung (%) | 98 | 72 | 76 |
Forschungsausgaben (% BIP) | 2,6 | 3,1 | 3,0 |
Chinas Patentanmeldungen explodieren geradezu

Chinas rasanter Aufstieg bei den Patentanmeldungen
Warum fallende Preise kein Zeichen von Schwäche sind
Der Begriff „Deflation“ wurde im Kontext Chinas missverstanden oder absichtlich fehlgedeutet. Sinkende Preise für Wohnen, Energie, Bildung und Konsumgüter sind dort Ausdruck erhöhter Produktivität und effizienter Wertschöpfung, nicht von Nachfrageeinbruch.
In westlichen Gesellschaften bedeutet Deflation oft stagnierende Löhne und schrumpfende Konsumbereitschaft. In China jedoch begleitete die Deflation einen Anstieg des Lebensstandards:
- Familien besitzen Autos und moderne Wohnungen
- Urlaub und Freizeit haben zugenommen
- Die Digitalisierung des Alltags ist weit fortgeschritten
Der Aufstieg chinesischer Hochtechnologie
Die westliche Dominanz in Hochtechnologie wird zunehmend von China herausgefordert. Beispiele wie das Unternehmen DeepSeek, das für nur sechs Millionen Dollar eine KI auf Weltklasseniveau entwickelte, zeigen, wie dramatisch die Effizienzunterschiede inzwischen sind.

Hier ist die Grafik zum Kostenvergleich zwischen DeepSeek (China) und US-KI-Projekten: DeepSeek: $6 Millionen vs. US-KI-Projekte: $6 Milliarden! Der kleine Balken ist kaum zu erkennen. Sie zeigt eindrucksvoll das extreme Kostenverhältnis – ein zentraler Punkt für die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Technologieprojekte.
Grafik: Kostenvergleich KI-Entwicklung
Zudem kontrolliert China grosse Teile der globalen Lieferketten für Rohstoffe, Elektronik, Batterien, Halbleiter und Medikamente. Ein Großteil westlicher Konsumgüter – vom Kaffeemaschinengehäuse bis zur Solarzelle – stammt aus chinesischer Fertigung.
Bildung als wirtschaftlicher Hebel
Die chinesischen Universitäten erreichen höchste Platzierungen in internationalen Rankings, insbesondere in den Natur- und Ingenieurwissenschaften.
- Studiengebühren liegen bei wenigen Tausend Dollar pro Jahr
- Absolventen starten ohne Schulden ins Berufsleben
- Der „Engineer Dividend“: Jedes Jahr Hunderttausende neue Fachkräfte
Diese Strategie führt dazu, dass Unternehmen in China mit deutlich geringeren Lohn- und Fixkosten arbeiten können als in westlichen Hochlohnländern. Gleichzeitig wird Innovation gefördert, ohne durch überhöhte Studienkredite gebremst zu werden.
Warum die Medien so lange danebenlagen
Ein Grund für die Fehlprognosen vieler westlicher Medien liegt in deren ideologischer Voreingenommenheit und der Konzentration auf kurzfristige Symptome statt langfristiger Trends.
Die Washington Post beispielsweise titelte wiederholt:
- „China’s economic model is failing“ (2023)
- „Deflation signals deepening crisis“ (2024)
Tatsächlich aber sprechen die Fakten eine andere Sprache. China senkte bewusst seine Kostenbasis und schuf so ein langfristig wettbewerbsfähiges Wirtschaftsmodell – während der Westen dies als Schwäche missdeutete.
Die neue globale Realität
China ist heute:
- Weltweit führend im Schiffbau (ein Unternehmen baute 2024 mehr Schiffe als die gesamte USA seit 1945)
- Dominierend im Bereich AI, Medizintechnik und Logistik
- Exportweltmeister mit Handelsüberschüssen in Höhe von über 1 Billion USD
- Die westlichen Sanktionen fördern die nationale Entwicklung: Für hochmoderne Chips wurde ein Milliarden-Jahresplan erstellt.
Das Vertrauen der Bevölkerung in westliche Medien und Institutionen sinkt entsprechend. Laut Gallup (2024) glauben 69% der Amerikaner nicht mehr, dass Nachrichten objektiv und vollständig berichtet werden.
Fazit: Strategische Blindheit mit Folgen
Die westliche Unterschätzung der chinesischen Transformation führt zu geopolitischen Fehlentscheidungen. Eine realistische, sachliche Bewertung Chinas wirtschaftlicher Entwicklung ist dringend geboten, um eigene wirtschaftliche Strategien zu korrigieren und Kooperationen zu ermöglichen, statt sich in ideologisch geprägter Blockbildung zu verlieren. Zentrales Problem des Westens ist die Verbreitung von Fake-News durch Medien und Politik, die auch noch zu einem grossen Teil geglaubt werden.
Quellen
- South China Morning Post: Medienwandel in der China-Berichterstattung (2025)
- Bloomberg: „China’s Engineer Dividend Is Paying Off Big Time“, 2025
- Gallup: Vertrauensumfrage zu US-Medien, 2024
- Gulf Insider: „Americans’ Trust In Mass Media Hits Record Low“
- The Conversation: China’s universitäre Spitzenplatzierungen, 2025
- Statista: Möbel- und Autoteileexporte China, 2023
- Washington Post: verschiedene Ausgaben 2023–2025
- SCMP, AP News, Alsette EVs, College Advisor, u. a.
- Foto von Camillo Corsetti Antonini auf Unsplash
Dieser Text auf outview.ch wurde von Gordian Hense, Oftringen, Schweiz, erstellt und zur Verfügung gestellt. Das Copyright für diesen Text liegt bei Gordian Hense, Oftringen, Schweiz. Gordian Hense bietet Dienstleistungen in den Bereichen Business Conuslting, Mental-Coaching, Copywriting, Content-Erstellung und mehr an. Bei Interesse an diesem Text oder der Erstellung hochwertiger Inhalte wenden Sie sich bitte an Gordian Hense in Oftringen.
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