Seite 2 zu Angst vor der Digitalisierung ... Banken, Versicherungen und Finanzwesen ...
Banken, Versicherungen und Finanzwesen – nichts ist besser zu digitalisieren!
Gerade bei Banken und Versicherungen sind sehr viele Abläufe systematisch und dadurch leicht durch Software und künstliche Intelligenz zu ersetzen. Die „Bewertung“ eines Kredites durch Menschen hat man schon durch die Basel-Beschlüsse quasi abgeschafft. Da dort alles nach genauen Regeln abläuft und kaum noch Spielraum für eine „menschliche“ Abweichung erlaubt wird. Regeln aber kann man sehr gut in Softwareabläufe umsetzen. Es ist bekannt, dass viele Banken und Versicherungen an Software und Systemen arbeiten, die die Standardarbeiten in den Unternehmen automatisieren sollen. Eine Kreditanfrage kann zukünftig über das Internet eingegeben werden. Die Software im Unternehmen zieht verschiedene Informationen (Datensammlung) über den Kunden für eine Bewertung zusammen. Ob das Daten über alte, abgewickelte Kredite sind, Abfragen bei externen Datenbank über die Zahlungsmoral oder Betreibungen oder andere Informationen die eine Bewertung bezüglich eines Kredites zulassen.
Was heute bei zehn Bearbeitern landet, die die Anfragen qualitativ bearbeiten, wird in Zukunft, bei einigen schon jetzt, durch eine Software und einen Algorithmus bestimmt. Unzureichende Anfragen für einen Kredit werden so gleich von der Software per Standardtext und Email abgelehnt. Die Fälle, welche leicht zu entscheiden sind, werden von der Software gutgeheissen und ebenfalls per Email bestätigt. Bleiben nur noch wenige Anfragen die nach oben „eskaliert“ werden, wo nur noch zwei, von ehemals zehn, Mitarbeiter sitzen die dann manuell darüber schauen und entscheiden müssen. Ein Klick und der Antrag ist abgelehnt oder freigegeben. Der Rest läuft voll automatisch. So können viele Anfragen effizient, kostengünstig und schnell bearbeitet werden. Die genehmigten Kredite werden über die Software im System eingetragen und frei gegeben und auf die jeweiligen Konten der Kunden überwiesen. Der Rest ist bereits heute Standard.
Gleiche, automatisierte Abläufe kann man bei vielen Versicherungen einrichten. Und das wird gemacht. Alles was keine komplizierte Beratung oder Untersuchung benötigt, kann per Webbrowser beantragt, über vollautomatische Software genehmigt und freigegeben werden. Vieles was heute noch in Banken und Versicherungen von Sachbearbeitern gemacht wird, wird in Kürze von Software mit künstlicher Intelligenz erledigt. Das setzt bis zu 60 % der Arbeitskräfte frei. Beste Beispiele sind Versicherungen für Motorfahrzeuge oder Hausrat. Diese kann man heute bei vielen Anbietern schon online zu einem Bruchteil der Kosten über das Internet beantragen.
Aber nicht nur das ist ein Grund die Digitalisierung hier als „Disruptive“ zu nennen. Die Blockchain und Crypto-Währungen werden unter den Banken und Versicherungen enorme Konkurrenz weltweit schaffen und die Situation stark verschärfen. Warum benutzt man heute noch eine lokale Bank oder Versicherung, weil es bisher keine Sicherheit im Ausland für sein Geld und die Leistung gab. Die Blockchain aber wird, egal wo das Unternehmen seinen Sitzt hat, dafür sorgen, dass Gelder aber auch Versicherungsleistungen absolut sicher sein werden. Das wird dazu führen, dass Versicherungen aus dem weit entfernten Ausland hier für Schutz sorgen können. Warum soll man hier nicht ein Bankkonto in Kalifornien oder in Singapur haben und es ganz normal als Giro-Konto nutzen? Oder eine Autoversicherung oder Hypothek in London abschliessen? Grosse Unternehmen machen das ja heute schon so. Durch die Blockchain und Crypto-Wärhungen wird das auch für Privatpersonen möglich und sicher. Die Effizienz und der dadurch entstehende Wettbewerb zwischen Banken und Versicherungen, wird zu enormen Einsparungen aber auch zu viel weniger Personal führen. Bremsklotz wird hier höchstens die Politik sein, die länderübergreifende Versicherungen z.B. bei Krankenkassen nicht zulässt. Dem Druck der niedrigen Kosten im Ausland muss sich die Politik dann aber trotzdem stellen.
Bei Versicherungen werden aber auch die Auswirkungen aus der veränderten Mobilität enorme Veränderungen und Personalstreichungen herbei führen. Wenn die Menschen keine Autos mehr für den Individualverkehr kaufen werden und eher mit „Ride-Hailing“ – Systemen unterwegs sind, braucht es auch keine Versicherung mehr für individuelle Fahrzeuge. Versicherungen schliessen dann direkt mit den Flottenbetreibern einmal im Jahr oder alle paar Jahre ab. Dazu braucht man nur ein paar Mann bzw. Frauen. Die ersten Versicherungen, die diese Entwicklung erkannt haben, haben bereits jetzt mit neuen Produkten für den Übergang reagiert. So arbeitet die BNP Paribas zusammen mit anderen Unternehmen an Mobilitätslösungen, bei denen man ein Fahrzeug inkl. aller Nebenkosten bis auf die Treibstoffkosten mieten bzw. leasen kann. Die Versicherung zahlt alles bis auf das Benzin. Danach kann man alle zwei Jahre das Auto wechseln. Der Vorteil: man braucht keine hohen Investitionen für den Kauf, keine Anzahlung, zahlt nur einen Monatsbeitrag und kann jederzeit aussteigen. Das Fahrzeug gehört der Versicherung.
Für Flottenbetreiber gibt es das schon lange. Es ist zu erwarten, dass sich aber das Geschäft der Versicherungen stark ändern wird, wenn erst ein mal autonom fahrende Elektrofahrzeuge über Ride-Hailing zur Verfügung stehen. Dann können und müssen Versicherungen enorm Kosten einsparen. Denn das gesamte Geschäft mit Endkunden für Privatautos fällt dann mehr oder minder weg. Natürlich sind Versicherungen bemüht diese Geschäftsausfälle zu kompensieren, denn sonst würde ja auch ihre Macht schwinden. Also werden sie in das Ride-Hailing Geschäft einsteigen, was diese Branche noch mehr beflügelt.
Banken werden ähnliche Konkurrenz bekommen bzw. haben sie schon. Internationale Finanzdienstleister stossen immer weiter in die Produktbereiche klassischer Banken vor. PayPal beginnt gerade Online-Kredite international auszurollen. Das heisst, sie machen lokalen Banken erhebliche Konkurrenz. Noch dazu sind die Bedingungen weniger streng und restriktiv. Andere Dienstleister wie Google-Pay, Apple-Pay oder Amazon werden folgen. Natürlich werden grosse aus China sich auch das Geschäft nicht entgehen lassen. Alibaba und Co. stehen auch in den Starlöchern. Damit kommt die Globalisierung auch, dank der Digitalisierung, bei den Endkunden an. Für Versicherungen und Banken bedeutet das, Filialen schliessen, Kosten senken und neue Strategien für Bereiche die noch übrig bleiben. Leider werden diese auch immer weniger. Startup-Unternehmen werden zukünftig die Finanzierung über Crowdfunding und dank Blockchain sicher abschliessen können. Es is eine Frage der Zeit bis bestehende Unternehmen auch eine Diversifizierung in der Finanzierung vornehmen. Weg von klassischen Banken.
Internationale Zahlungsmöglichkeiten werden durch Blockchain und Crypto-Währungen billiger und direkter. Eigentlich kann man dann Überweisungen in Zukunft, bzw. schon heute, direkt selber und sicher damit abwickeln. Ohne zwei Banken zu benötigen die Gebühren dafür verlangen.
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